Vitamin B1, B2, B6 – die Arbeitstiere im Stoffwechsel

Kleine Menge – große Wirkung: wie bei allen Vitaminen genügen schon relativ geringe Mengen dieser drei Vitamine des B-Komplexes, damit der Körper-Stoffwechsel richtig funktioniert. Ein Mangel kommt zwar selten vor, kann aber umso unangenehmere Folgen haben: Appetitlosigkeit und schlechte Futterverwertung, Leistungsschwäche, Lahmheiten, Nervosität sowie Haut- und Gewebeschäden. Ursache dafür sind meist Störungen der Darmflora (z.B. durch Zufütterung von verschimmeltem Heu, rohfaserarmen Rationen, Futterumstellung oder Medikamentenbehandlung). Erhöhte Leistungsabforderungen, oft verbunden mit einseitigen Kraftfutterrationen, oder Stress-Situationen können ebenfalls zu einer Unterversorgung führen. Überdosierungen dagegen werden vom Pferd problemlos toleriert und führen zu keinen gesundheitlichen Risiken.

B1, B2, B6

Ideal gegen Vitamin B-Mangel: Getrocknete Bierhefe.

Vorkommen: Reich an den Vitaminen B1, B2 und B6 sind getrocknete Bierhefe, qualitativ hochwertiges Heu, Grünmehle oder Weizenkleie.

Vitamin B1 (Thiamin)

Dieses als erstes entdeckte Vitamin des B-Komplexes – international nach seiner vitaminaktiven Substanz Thiamin bezeichnet – übernimmt eine zentrale Funktion im Kohlehydratstoffwechsel. Als Coenzym unterstützt es die Umwandlung der Nährstoffe in Energie. Bei steigender Kohlehydratfütterung (Kraftfutter) steigt auch der Vitamin B1-Bedarf. Steht nicht ausreichend Thiamin zu Verfügung, können die Abbauprodukte des Kohlehydratstoffwechsels nicht mehr verarbeitet werden. Leistungseinbußen sind die Folge, ebenso wie Fressunlust, Schreckhaftigkeit, unkoordinierte Bewegungen und Lahmheiten.

B1, B2, B6

Weizenkleie sichert die Versorgung mit B-Vitaminen.

Vitamin B2 (Riboflavin)

Im Zusammenspiel mit vielen anderen Wirkstoffen erfüllt Vitamin B2 zahlreiche Aufgaben im Körper. Es unterstützt die Energieumwandlung und die Produktion infektionsbekämpfender Immunzellen. Zusammen mit Eisen beteiligt es sich an der Herstellung roter Blutkörperchen und aktiviert die Vitamine B6 und Nicotinsäure. Ein Mangel führt zu Störungen des Zellstoffwechsels, starkem Leistungsabfall und Augenerkrankungen.

Vitamin B6 (Pyridoxin)

Kein anderes Vitamin hat mehr zu tun: vermutlich ist Vitamin B6 an mehr Körperprozessen beteiligt als jeder seiner “Kollegen”. Zu den wichtigsten der über 100 Aufgaben, die es erfüllen muss, zählt der Eiweißstoffwechsel in den Nerven- und Gehirnzellen. Da Eiweißstrukturen die Grundlage des Gedächtnisses bilden, ermöglicht die ausreichende Versorgung mit Vitamin B6 eine gute Konzentrations- und Merkfähigkeit. Des Weiteren wird es für die Umwandlung von Tryptophan in Nicotinsäure benötigt. B6 wirkt als Bestandteil von Enzymen auch bei der Spaltung oder Synthese von Aminosäuren mit. Mit der Zunahme der Protein-Zufuhr steigt auch der Bedarf an Vitamin B6. Mangelerscheinungen an Vitamin B6 treten selten auf.

Hafer

Vitamin B6-Lieferant: Hafer und andere Getreidearten.

B-Vitamine und die “empfohlene Tagesdosis”

Bei der Ermittlung des Tagesbedarfes finden sich in der Fachliteratur bei den wasserlöslichen Vitaminen auf den ersten Blick verwirrende Angaben: beim Vitamin B1 beispielsweise werden 3 – 5 mg/kg Futter TS empfohlen. Als Faustregel gilt, dass ein Pferd an Trockensubstanz tägl. 2 % seines Gewichtes zu sich nehmen sollte. Bei einem 600 kg-Großpferd sind das 12 kg und damit rund 36 bis 60 mg Vitamin B1.

Allerdings sind diese Angaben wissenschaftlich nicht nachgewiesen. So schreibt auch Prof. Meyer in seinem Standardwerk “Pferdefütterung” von “vorläufigen Erfahrungen” oder Schätzwerten. Ganz bewusst verzichten wir deshalb – im Gegensatz zu den fettlöslichen Vitaminen – beim B-Komplex auf genaue Angaben.

Unser Tipp:
Einmal mehr empfehlen wir Ihnen, auf Ihren “gesunden Pferdeverstand” zu vertrauen. Die Fachliteratur betont zwar, dass Mangelzustände bei wasserlöslichen Vitaminen nur selten auftreten, andererseits dürfen Sie die Folgen einer Unterversorgung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Außerdem sind die oft unspezifischen Ausfallerscheinungen (von wechselndem Appetit, Blut- und Hautveränderungen, nervösen Symptomen bis hin zu Leistungsschwächen) vielen Pferdehaltern nur zu bekannt. Natürlich sollten Sie unsinnig hohe Dosierungen – wenngleich ohne Risiko – vermeiden. Viele Pferde reagieren jedoch positiv auf zusätzliche Vitamin B-Gaben. In der Regel können Sie bei seriösen Herstellern auf die Zusammensetzungen der entsprechenden Mineral- oder Ergänzungsfuttermittel vertrauen.

Bitte beachten: Bei schwerwiegenden Störungen oder Symptomen sollte jedoch immer der Tierarzt hinzugezogen werden!

MASTERHORSE BIERHEFE
100 % Bierhefe: Verbessert die Futterverwertung und unterstützt den Stoffwechsel.

MASTERHORSE BIERHEFE

MASTERHORSE B-KOMPLEX
Hohe Konzentration an B-Vitaminen. Fördert die Regenerationsfähigkeit des Pferdes.

MASTERHORSE B-KOMPLEX

Der Stallmeister DarmFlora
Bierhefe und Biertreber, reich an Aminosäuren, B-Vitaminen und strukturierter Rohfaser. Unterstützt die Verdauung, die Futterverwertung sowie Haut und Fell.

Der Stallmeister DarmFlora